Alte Höhle

Sera

-> Kommt von kleiner Bach

Nun stand sie da, aufgewühlt, verwirrt und traurig. Was hatte die Prophezeiung zu Bedeuten? Vor der Höhle lag noch immer der Elch. Ungerührt. Sie legte den Vogel vor sich und schob ihn mit dem Kaninchen im Maul durch den Höhleneingang hinein.
"...Aber ich allein bin keine Patrouille. Nachdem ich sichergestellt hatte, dass der Fremde unser Territorium nicht wieder betreten hat, habe ich mich sofort auf den Weg gemacht, um Ihnen Bericht zu erstatten.", hörte Sera nur noch Stan sagen. Wovon redeten sie? Sera machte sich bemerkbar indem sie das Kaninchen auf den Vogel plumpsen ließ.
"Eine Patroullie?", sprach sie. Wer war hier eigentlich die Stellvertreterin? Eingeschnappt nahm sie das Kaninchen wieder auf und legte es vor Lounel's Pfoten. Dann ging sie zurück zu ihrem Vogel, legte sich vor diesen und riss ein Stück ab. Nachdem sie geschluckt hatte, gab sie Stan noch einen Rat: "Du kannst [u]Rot[u] mitnehmen. Ich habe Ihren Geruch im Jagdgebiet gerochen." Rot war einer ihrer Verlässigsten Untertanen. Sie lächelte Lounel an.
"Draußen liegt noch ein Elch. Den können wir uns teilen. Soll ich ihn reinholen?"

Rot:

Stan
Sera schien noch immer verärgert. Kaum hatte sie die Höhle wieder betreten, mischte sie sich auch schon in die Angelegenheiten ihres Vaters ein. Ihr gutes Recht als seine Stellvertreterin und zukünftige Alpha. Doch dem Rüden behargte es nicht so ganz, wie lange sie ihren Vater und ihn - wobei er selbst gar nicht einmal so wichtig war - dabei warten ließ. Erst schnitt sie das Thema an und dann? Ersteinmal Futter verteilen und dann riss sie auch schon die Befehlsgewalt an sich und beorderte den braunen Ergebenen, Rot mit auf seine Patrouille zu bringen. In diesem Moment wünschte sich Stan, er hätte sich etwas anderes überlegt, anstatt mit dieser halb durchdachten Geschichte vor seinem Gebieter aufzukreuzen. Doch nun konnte er auch keinen Rückzieher mehr machen. Er müsste mit der wendigen Jägerin wohl oder übel einen kleinen Spaziergang an die Grenze unternehmen.
Ergeben senkte er den Kopf und murmelte ergeben: "Wie Ihr befehlt, Sara." Damit wandte er sich in Richtung Ausgang und trabte zügig nach draußen. Im öffentlicheren Teil der Höhle angekommen verlangsamte er sein Tempo ein wenig, blieb aber dennoch zügig. Rot war zwar eine ansehnliche, junge Fähe, der es nicht an dem gewissen Biss mangelte, doch blieb sie immernoch nur eine wendige Jägerin. Keine Wölfin, an die man bei einer Grenzpatrouille zuerst dachte, wie Stan fand. Lounel würde sie auf diese Entscheidung sicher ansprechen. Der Gedanke erhellte Stan's Miene. Sicher würde er das tun.
Doch jetzt hieß es erst einmal, sich auf die Pfoten machen, um einer Sache nachzujagen, die sich gar nicht ereignet hatte. Hoffentlich würde ihm der fehlenerde Geruch keine Probleme machen...
Wo hatte Sara noch gleich gesagt, würde er Rot finden? Richtig, er sollte im Jagdgebiet nach ihr suchen!
--> Jagdgebiet
Lounel
Lounel kauerte sich vor sein Kaninchen, dass Sara vor ihm ablegte und begann sich ein paar Fetzen aus dem zarten Fleisch zu reißen. Seine Tochter wies Stan derweilen einer Patrouille mit Rot zu. Die schlanke Fähe eine loyale Anhängerin seines Streuner-Rudels. Doch wirkte sie in einer Patrouille zum Präsens-anzeigen etwas fehl am Platz. Wobei es durchaus seine Vorteile haben konnte, eine wendige Truppe auszusenden...
Sein Blick wanderte zu seiner hübschen Tochter hinüber, die sich bei ihrer gefiederten Beute niedegelegt hatte. Sie wirkte zufrieden. Anscheinend war ihr kleiner Ausflug erfolgreich verlaufen. Der weiße Anführer und Vater spitzte interessiert die Ohren, wie Sara einen Elch erwähnte. "Bist du mit Rot unterwegs gewesen?", erkundigte er sich. Lounel konnte sich nicht vorstellen, dass Sara so kurz nach ihrem Zusammenbruch so unverantwortlich wäre, und alleine auf Großwildjagd gegangen war. Selbst in Top-Form war es immer eine riskante Aktion, sich alleine mit einem solches Ungetüm anzulegen, sei es ein verletztes Tier oder ein altes. Die Jagd war immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Misstauisch beäugte er seine Tochter. "Hol ihn rein."

Sara

"Warst du mit Rot unterwegs?" Ihr Vater beäugte sie interessiert, doch bevor sie antworten konnte fuhr er fort: "Hol ihn rein" Sara tat, wie ihr befohlen und stakste hinaus, wo der nun doch mittelgroße Elch lag. Sie zerrte ihn hinein und ließ ihn vor ihrem Vater liegen.
"Ich habe ihn in die Dornen gescheucht. Dort ist er zusammengebrochen" Sie merkte einen stechenden Schmerz an ihrer Pfote, hob sie an und schnupperte. Ein Dorn steckte darin. Mutig nahm sie das stechelige Ding mit dem Maul und zog es mit einem Ruck hinaus. Anschließend leckte sie ihre Wunde sauber.

Lounel
"Das sehe ich.", meinte Lounel nur und machte aus seinem Unmut keinen Hehl. Sara hatte ihn enttäuscht. Für so mäusehirnig hatte er sie nicht gehalten. Nach diesem Vorfall hätte sie ihrem Körper zumindest etwas Zeit geben sollen, sich von den Ereignissen zu erholen. Und was tat sie? Macht sich drauf und dran, in ihr Unglück zu rennen! "Du warst allein unterwegs?", erkundigte sich der weiße Rüde erneut. Verstand Sara denn nicht, was auf dem Spiel stand? Wenn sie noch so benommen war, dass sie sich blindlinks Dornen einfing, wären sie auf die glorreiche Idee kam, ihre Großwildbeute in die Büsche zu jagen, dann hatte er die schärfe ihres Verstandes wohl ein wenig überschätzt. Kaninchen und Vögel waren ja okay. Aber es war schlichtweg dumm, sich allein - und zudem angeschlagen - auf einen so Riskanten Raubzug zu begeben. Wenn sie sich letztens nicht so merkwürdig verhalten hätte und nicht aufgrund ungeklärter Ursache umgekippt wäre, dann wäre das ja auch kein Problem gewesen. Als zukünftige Alpha musste sie auf's ganze gehen können. - Sich Tag für Tag beweisen, um nicht von einem dahergelaufenen Untertarnen ihres Ranges bestohlen zu werden. Aber da brachte nichts, wenn sie sich dabei umbrachte und nicht lernte, ihre Schwächen angemessen zu verschleiern oder zu ihren Stärken zu machen!

Sara

"Ja, ich war alleine unterwegs" Sara spürte Lounel's Unruhe, konnte aber nicht genau herausfinden, was ihn so beschäftigte. War nicht stolz auf sie? Nun legte sie sich hin und musterte ihren Vater genauer, doch da schien eine riesige Dornenmauer zu sein, die ihr den Weg versperrte.